KI-Technologie für alle
Neues „German Center for Open Source AI Software Research“ im BED am 11.09.2024 gegründet
Ehingen (Donau), 11.09.204 – Ein neues Forschungszentrum in Ehingen setzt sich dafür ein, Künstliche Intelligenz (KI) für alle zugänglich und nutzbar zu machen und so Unternehmen und Gesellschaft zu stärken. In einer Welt, der gerade eine neue technologische Revolution bevorsteht, möchte die GC.OS German Center for Open Source AI Software Research gGmbH einen neuen Weg gehen. Durch Entwicklung und Verbreitung standardisierter Softwarekomponenten sollen auch Unternehmen und Anwender, die bislang einen schwierigeren Zugang hatten, von den Chancen der KI-Revolution profitieren können. Gleichzeitig fördert das GC.OS Bildung, ethische Standards und die demokratisch-partizipative Gestaltung von KI in der Gesellschaft.
Standardisierte Software für den einfachen KI-Einstieg
Kleine und mittelständische Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft – doch oft fehlen ihnen häufig die Ressourcen, um von neuen Technologien zu profitieren. Hier setzt die GC.OS an: Die Gesellschaft stellt kostenlos standardisierte Software und Vorlagen zur Verfügung, die es auch solchen Unternehmen ermöglicht, von den neuesten Technologien zu profitieren und wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese „Open Source“ Software-Bausteine ermöglichen es Unternehmen und Entwicklern, ohne großen Aufwand leistungsfähige KI-Systeme zu erstellen.
Die Software und begleitende Dokumentationsschablonen sind auch darauf ausgelegt, den strengen Anforderungen der europäischen KI-Verordnung auf einfache Art Genüge zu tun. Gleichzeitig sind sie flexibel und vielseitig einsetzbar. Das Prinzip ist denkbar einfach, vergleichbar mit der Abnahme normierter Komponenten beim TÜV.
Es ist hervorzuheben, dass das GC.OS mit dieser Zielsetzung – Softwarekomponenten, direkte Anwendbarkeit und angestrebte Gemeinnützigkeit – in Deutschland unter Forschungszentren bislang einmalig ist.
KI, die dem Menschen dient und nicht umgekehrt
Von der gezielten Vereinfachung der technologischen und regulatorischen Barrieren profitieren dann vor allem die Breite der Wirtschaft und der Bevölkerung. Der gesellschaftliche Nutzen steht für das Center deshalb im Vordergrund.
Dementsprechend gehen die Aktivitäten des GC.OS über die reine Technologieentwicklung hinaus. Ethische Grundsätze, Transparenz und gesamtgesellschaftliche Mitbestimmung stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Damit unternimmt das GC.OS auch den Versuch, einen europäischen und demokratisch legitimierten Gegenpol zur den intransparenten und häufig auf Marktbeherrschung ausgerichteten großen außereuropäischen Gesellschaften zu schaffen, die in der Macht weniger Personen stehen.
Unterstützung für den Mittelstand und ländliche Regionen
Ein besonderes Anliegen des GC.OS ist es, die Innovationskraft von kleinen und mittelständischen Unternehmen zu stärken, sowie weiten Bevölkerungsgruppen den Zugang zu den neuen Schlüsseltechnologien zu ermöglichen. Durch maßgeschneiderte Weiterbildungsmöglichkeiten, Mentoring-Programme und die Bereitstellung von praxisnahen Vorlagen und Dokumentationen unterstützt das Center all jene, die bisher wenig Zugang zu KI hatten.
KI im BED BusinessPark Ehingen (Donau)
Der Direktor des neuen Forschungszentrums – Dr. Franz Kiraly, vormals Professor an Top-Universitäten – ist in der KI-Softwareforschung kein Unbekannter: Er ist Gründer und einer der wesentlichen Köpfe des „sktime“-Projekts, das leicht verbaubare Softwarekomponenten für Zeitreihenanalyse anbietet. Es ist mit ca. 1 Million Downloads pro Monat eines der erfolgreichsten KI-Baustein-Systeme mit signifikanter deutscher Entwicklerbeteiligung – und dank der zahllosen, eng integrierten Anwender und Entwickler aus Industrie und Forschung völlig kostenlos.
Kiraly lebt bislang in London; er hat in Ehingen Abitur gemacht und suchte jetzt nach einer Alternative für einen Center-Standort innerhalb der EU. Er sagt: „Der BED BusinessPark Ehingen (Donau) ist ein hervorragender Standort für ein modernes KI-Forschungszentrum. Dezentrale Softwareentwicklung findet heutzutage fast ausschließlich virtuell statt. Die Infrastruktur des BED eignet sich perfekt als Knotenpunkt für Daten, Rechenkapazitäten, voll-digitales Projektmanagement mit weltweiter Entwicklerbeteiligung sowie auch als Treffpunkt für Konferenzen und als Ort für Schulungen. Die Größe und Reichweite der ehemaligen Unternehmenszentrale Schlecker beeindruckt noch immer – und sie wurde klug aufgerüstet.“
Die aktuellen Entwicklungen zur KI-Förderung in Deutschland kommentiert Kiraly kritisch: „Wir dürfen nicht versuchen, die amerikanischen Unternehmen da nachzuäffen, wo sie uns immer überlegen sein werden. Wir dürfen KI nicht dem modernen Raubrittertum der Venture Capitalists oder verrückten Social-Media-Milliardären überlassen.
Kiraly fordert stattdessen eine Verankerung dieser revolutionären Technologie in einem durch demokratische Kontrolle regulierten Rahmen und einer der sozialen Marktwirtschaft würdigen Governance. Er wünscht sich ein „Wirtschaftswunder Ludwig Erhard Version 2.0, ausgelöst durch KI“ und sagt. „Diese Verantwortung werden wir am GC.OS in der Breite übernehmen.“
Michael Gaßner, Geschäftsführer der BED BusinessPark Ehingen Donau GmbH freut sich sehr, dass die Entscheidung von Dr. Kiraly für den Standort in Ehingen gefallen ist und sagt dem German Center for Open Software alle mögliche Unterstützung zu, durch beste Konditionen einerseits und Unterstützung im Netzwerk von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft andererseits.
Oberbürgermeister Alexander Baumann äußert sich gespannt: „Wir haben in den letzten Jahren einen rasanten technologischen Fortschritt erlebt. Ich freue mich, dass wir Herrn Dr. Kiraly für den Standort Ehingen gewinnen konnten. Durch die Ansiedlung des neuen Forschungszentrums GC.OS in Ehingen, bieten wir im BED KI-affinen Gründerinnen und Gründern die Möglichkeit, in unserer Region innovative Projekt zu entwickeln und wegweisenden technologische Entwicklungen voranzubringen.“