Startup-Chefs tauschen sich mit Bundestagsabgeordneten aus

Die Bundestagsabgeordneten Kemmer und Biadacz im Business Park Ehingen Donau im Gespräch mit Geschäftsführern von Startups. (Foto: Privat)

Im Businesspark Ehingen kommen Geschäftsführer der jungen Unternehmen ins Gespräch mit Ronja Kemmer und Marc Biadacz

Die CDU-Bundestagsabgeordneten Ronja Kemmer (Wahlkreis Ulm und Alb-Donau) und Marc Biadacz (Wahlkreis Böblingen) haben am Montag den BED Businesspark in Ehingen besucht, um mit der Geschäftsführung und Akteuren aus der Region über die Themen Innovation und Digitalisierung als Wachstumsmotoren und die Rolle von StartUps dabei zu reden.

Bettina Gihr begrüßte die Anwesenden im Namen der Stadt Ehingen. Seitens der IHK Ulm war der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Jonas Pürckhauer und der für die Startup- Förderung zuständige Leiter Michael Reichert anwesend, ebenso Alexander Nikolaus vom Digitalisierungszentrum Ulm /Alb Donau/Biberach. Besonderen Reiz hatte der Austausch insbesondere, weil auch drei Geschäftsführer von StartUp-Unternehmen teilnahmen und ihre Erwartungen an Politik und Standort formulieren konnten.

Marc Biadacz, Berichterstatter StartUps im Bundestagsausschuss Digitale Agenda, zeigte sich höchst fachkundig und an den Belangen der Gründer interessiert.Der Geschäftsführer des BED, Michael Gaßner, rief die Unternehmen in der Region dazu auf, gemeinsam mit Gründerinnen und Gründern „kooperative Projekte“ anzugehen, um neue Ideen,Dienstleistungen, Produkte, Geschäftsmodelle – gerade auch im digitalen Bereich voranzubringen. Dies helfe beiden, weil es echte Innovationen in größeren Unternehmen mit ihren festen Strukturen oft schwer hätten und andererseits Gründerinnen und Gründern Zugang zu Infrastruktur, Aufträgen und Mentoren brauchten.

Der BED bietet Gründerinnen und Gründern bereits für 149 Euro netto im Monat ein fertig bespielbares Büro mit High-Speed-Internet und die Möglichkeit, flexibel wachsen zu können. Diese Konditionen setzen landesweit eine Vergleichsgröße. Auf Anregung von Politikerin Ronja Kemmer erneuerte Gaßner sein Angebot, entsprechenden Kooperationen jeweils bis zu

100 Quadratmeter Büro- beziehungsweise Laborfläche bis zu ein Jahr mietfrei zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam mit den Vertretern der IHK betonte Kemmer die Standortvorteile der Region wie die Nähe zur Universität Ulm und den Hochschulen in Neu-Ulm und Biberach, die hohe Präsenz mittelständischer Technologieunternehmen mit Weltmarktführerschaft und die vergleichsweise günstigen Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln.

Im Gespräch mit den Abgeordneten konnten die Geschäftsführer ihre jungen Unternehmen vorstellen und ihre Erwartungen an Politik und Standort formulieren. Moshe Gazit, Geschäftsführer V-Plus Habitat, einem Unternehmen mit einem hybriden Ansatz aus realem und digitalem Einkaufserlebnis (Webshop und Showroom für hochwertige, nachhaltige und gesunde Lifestyle-Produkte) brachte zum Ausdruck, dass Corona den Einzelhandel tiefgründig verändert habe und dadurch ein Entwicklungssprung ausgelöst worden sei.

Matthias Strobel von ADLATUS Robotics, Gewinner vieler Innovationspreise mit vollautomatisierten Reinigungsrobotern legte dar, dass die bestehenden Förderprogramme für Gründerinnen und Gründer sehr gut seien, bei der Finanzierung späterer Wachstumsschritte allerdings noch Handlungsbedarf bestehe; hier seien die förmlichen Voraussetzungen zu eng.

Ilai Schwartz von NVision Imaging Technologies, ein Unternehmen, das auf Basis von Quantenphysik die Bildgebung im medizintechnischen Bereich revolutionieren will, genießt die Vorteile aus der Nähe zur Universität Ulm und dem Universitätsklinikum. Er lobte die Förderbedingungen für tief reichende Innovationen, bestätigte aber, dass für spätere Phasen bessere Bedingungen benötigen würden, um den volkswirtschaftlichen Nutzen der Innovation im Land zu halten. Insoweit wurde auch auf die wegweisenden Vorschläge der Bundesagentur für Sprunginnovationen verwiesen, in welcher Ronja Kemmer Mitglied des Aufsichtsrats ist. „Die Startups von heute sind unsere Mittelständler von morgen. Sie schaffen die Arbeitsplätze der Zukunft. Die Bedingungen für Startups könnten durch die Unterstützung des Businessparks nicht besser sein. Hinzu kommen attraktive Förderkonditionen durch das Bundeswirtschaftsministerium. Gründen in Ehingen lohnt sich.“

Quelle: SZ, 02.06.2021

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