Wirtschaftsforum im Businesspark Ehingen Donau

Der Businesspark greift bei seinem siebten Ehinger Wirtschaftsforum mit dem Thema „Entwicklung der Energiepreise und der Versorgungssicherheit“ ein brandaktuelles Thema auf. Das Interesse ist groß und die Experten der Diskussionsrunde hochkarätig.

Über 70 Gäste folgten der Einladung der BED Businesspark Ehingen Donau GmbH und erlebten eine spannende Diskussionsrunde zum Thema Energie. Welche Auswirkungen hat der Krieg in der Ukraine auf die externen Rahmenbedingungen für die Energiewirtschaft? Welche Auswirkungen ergeben sich dadurch für die Region?

Komfortzone verlassen

Oberbürgermeister Alexander Baumann begrüßte die Expertenrunde mit Dirk Güsewell, Mitglied des Vorstands der EnBW und Leiter des Ressorts „Systemkritische Infrastruktur“, Professor Dr. Stefan Ulreich von der Hochschule Biberach und dort verantwortlich für die Bereiche Energiehandel, Energiepolitik und Wirtschaftsinformatik, Professor Dr. Michael Gaßner, früher Vorstand in der Energiewirtschaft, heute erfolgreicher Unternehmensberater und unter anderem Mit-Gesellschafter und Geschäftsführer der BED GmbH sowie die Moderatorin des Abends Petra Engstler-Karrasch, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ulm. „Dieses Thema betrifft uns alle“, unterstrich Oberbürgermeister Alexander Baumann. „Nicht nur die Unternehmen und die Privathaushalte werden betroffen sein, auch die Kommune wird Einsparungen vornehmen müssen und wir alle werden unsere Komfortzone verlassen müssen“, mahnte er.

Auf Marathon einrichten

Dirk Güsewell von der EnBW erinnerte daran, dass am 23. Juni die Alarmstufe des Notfallplans Gas und damit die zweite von möglichen drei Krisenstufen in der Bundesrepublik ausgerufen wurde. „Es ist ein sehr ernstes Thema“, betonte er und ging davon aus, dass es kurzfristig keine Entspannung der Lage geben wird, sondern dass sich die Bevölkerung auf einen Marathon einstellen muss.

Preise für Erdgas bleiben hoch

Professor Dr. Stefan Ulreich von der Hochschule Biberach fand deutliche Worte und brachte das Problem auf dem Punkt: „Russland war selbst in Zeiten des Kalten Krieges ein verlässlicher Partner als Gaslieferant. Jetzt ist es ein heißer Krieg und wir beziehen mehr als 70 Prozent unserer Energie von diesem Land.“ Die Zeiten des billigen Erdgases seien vorbei. Professor Dr. Michael Gaßner schloss ich den Bedenken an und zeichnete ein wenig positives Bild für die Wirtschaft, wenn der Gaspreis so hoch bleiben sollte. „Das käme einer De-Industriealisierung gleich“, sagte er und sah als Folge davon, dass Neuinvestitionen künftig auf der anderen Seite des Atlantiks stattfinden könnten.

Reger Austausch mit Experten

Moderatorin Petra Engstler-Karrasch bedankte sich bei den Energie-Experten für die interessante Diskussionsrunde. Am Ende des siebten Wirtschaftsforums nutzen die Anwesenden ausgiebig die Möglichkeit, in lockerer Runde mit den Experten ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. gi

im Bild zu sehen: Oberbürgermeister Alexander Baumann (von links) mit den Experten beim Ehinger Wirtschaftsforum Professor Dr. Stefan Ulreich, Petra Engstler-Karrasch, Dirk Güsewell sowie Professor Dr. Michael Gaßner.